Sophie Klußmann, Sopran

©Marco Borggreve

Die in Freiburg i.Brsg. geborene Sopranistin Sophie Klußmann studierte an der Hochschule für Musik Detmold bei Thomas Quasthoff und absolvierte ihr Konzertexamen in Köln bei Klesie Kelly-Moog. Ihre stimmliche Weiterbildung erlangte sie in Meisterkursen bei Margreet Honig, Dunja Véjzovic und wird heute von Kammersängerin Brigitte Eisenfeld betreut. Die Opern- und Konzertsängerin ist Preisträgerin des Mozart-Wettbewerbes Würzburg sowie der Trude Eipperle Stiftung. 2023 gab sie in der Tonhalle Zürich ihr Debut mit Verdi’s Requiem.

Erste Opernerfahrungen sammelte Sophie Klußmann an der Komischen Oper Berlin mit Christian Jost’s Oper Angst 2008. 2009-2011 sang sie als Ensemblemitglied der Oper Halle führende Partien wie Pamina (Zauberflöte), Cherubino (Le nozze di Figaro) und Nannetta (Falstaff). Im Rahmen der Händelfestspiele debütierte sie unter der Regie von Nico Hümpel und der musikalischen Leitung von Bernhard Forck als Dorinda in Orlando. Es folgten Partien als Franziska in der Arabischen Nacht von Christian Jost, der Rheintochter in Wagners Rheingold und Götterdämmerung, als junger Hirte im Tannhäuser und als Waldvogel im Siegfried.
2013 coverte Sophie Klußmann Anna Netrebko für Donna Anna bei den Baden Badener Osterfestspielen. 2021 debütierte sie am Staatstheater Cottbus mit der Titelrolle der Lustigen Witwe. In der Spielzeit 22/23 verkörperte sie dort die Partie der Margret in der deutschen Erstaufführung der Oper Alzheim von Xavier Dayer.

Ihre darstellerische Intensität verstärkte sich durch die enge Zusammenarbeit mit dem Schauspieler John Malkovich. An dessen Seite spielte sie über Jahre hinweg zwei Produktionen des Wiener Regisseurs Michael Sturminger mit Martin Haselböck und der Wiener Akademie auf internationalen Bühnen wie dem Ronacher Theater Wien, der Hamburger Staatsoper, Chateau de Versailles Spectacles, New York City Center, Ann Arbor’s Power Center of Performing Arts USA, Opéra de Montréal Canada und dem Teatro del Bicentenario Léon Mexico.

2016 verkörperte sie die Rolle der Micaela (Carmen) in einer Produktion der Wuhan Jintao Concert Hall, China. 2019 eröffnete sie das österreichische Festival KlangBadHall in der Rolle der Rosalinde (Fledermaus), wohin sie 2021 als Kurfürstin im Vogelhändler wiederkehrte.

Große Erfolge feierte Sophie Klußmann als Konzertsängerin auf den Bühnen internationaler Konzertzentren. So sang sie wiederholt mit dem RSB unter der Leitung von Vladimir Jurowski und Marek Janowski in der Berliner Philharmonie und im Wiener Musikverein mit Martin Haselböck und der Wiener Akademie. Im Konzerthaus Berlin war sie unter anderem im Rahmen des MaerzMusik Festivals zu Gast, in der Tonhalle Zürich und dem Theatre de Châtelet Paris mit Michael Gielen, dem Palace of Arts wie dem Lisztsaal Budapest mit dem Budapest Festival Orchestra mit Marek Janowski sowie Helmuth Rilling, mit welchem sie verschiedene Werke von Bach und das Requiem von Brahms sang. In der Notre Dame Paris sang sie mit Leonardo Garcia Alarcon und dem Orchestre de chambre de Paris, mit der Staatsphilharmonie Nürnberg und Marcus Bosch, der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und Karl-Heinz Steffens und der Concert Hall of National Grand Theatre Beijing China mit dem Trompeter Reinhold Friedrich. In der Saison 19/20 sang Sophie Klußmann erstmals beim Musikfest Berlin und gab 2022 ihr Debut bei den Copenhagen Philharmonics mit Brahms Requiem unter dem Dirigat von Christoph Eschenbach.

Als Interpretin zeitgenössischer Musik präsentierte sie ein Luigi Nono-Programm mit Ingo Metzmacher und dem SWR im Gashouder Amsterdam. Ihre Interpretation der “Szenen aus einem Roman” von György Kurtág im Konzerthaus Berlin 2018 und Konzerte mit dem Ensemble musikFabrik mit Werken von György Ligeti und Karl-Heinz Stockhausen in der Tonhalle Düsseldorf und der Philharmonie Köln waren große Publikumserfolge. Aus der Zusammenarbeit mit dem Komponisten Stefano Gervasoni entstand ein umfassender Liederzyklus mit Gedichten von Nelly Sachs, welcher 2019 uraufgeführt und 2020 beim Cini Forum Venezia eingespielt wurde. 2022 sang mit den Swiss Chamber Soloists in Zürich, Genf und Basel die Sudelbücher von György Kurtág und eine Uraufführung von Philippe Racine. 2024 wird sie an der Seite von Heinz Holliger zu einer Tournee mit den Swiss Chamber Soloists zurückkehren.

Im Bereich der alten Musik sang sie mit Marcus Creed und der Akademie für alte Musik Händel’s Brockes Passion, die Matthäuspassion mit Václav Luks und dem Collegium 1704 sowie dem Orchester des 18.Jahrhunderts und Daniel Reuß im Muziekgebouw Amsterdam und der Vredenburg Utrecht. Mit dem Lautinisten Hopkinson Smith erarbeitete Sophie Klußmann ein Renaissance Programm, welches weltweite Konzerteinladungen nach sich zog. 2023 traten sie beim Lübecker Festival Lauten Lust auf und sind bei weiteren Festivals in Montserrat Spanien, Weimar und Bogotà Kolumbien eingeladen.

Mit großer Leidenschaft widmet sich Sophie Klußmann dem Repertoire der Kammermusik. Regelmäßig tritt sie mit dem Berliner Scharoun Ensemble und den Pianisten Oliver Triendl und Alfredo Perl auf und ist seit einigen Jahren zu Gast beim internationalen Kammermusikfestival Kuhmo in Finnland und dem Internationalen Festival in Kempten. Die Saison 17/18 führte Sophie mit einer Aufführung von Mozarts Konzertarien in die Hong Kong Concert Hall unter Umberto Benedetti Michelangeli. In 19/20 sang sie die Peri in Schumann’s sinfonischer Dichtung “Das Paradies und die Peri” mit dem Berliner Ensemble Cantus Domus und ist seit der Saison 20/21 regelmäßig beim International Stift Festival Holland eingeladen.

Gemeinsam mit der herausragenden Akademie für Alte Musik Berlin und dem Vocalconsort Berlin nahm Sophie Klußmann unter der Leitung von Marcus Creed Händels Dixit Dominus bei Harmonia Mundi auf. Mit ihrem Pianisten Oliver Triendl erarbeitete sie die Ersteinspielung mit Werken des Zemlinsky-Schülers Karl Weigl bei Capriccio in Wien. Es folgten Ersteinspielungen mit Liedern von Conrad Ansorge in einer Produktion von Deutschlandradio Kultur Berlin sowie mit Liedern von Sandro Blumenthal in einer Produktion des Bayrischen Rundfunks. 2021 erschien bei daVinci die Ersteinspielung der 24 Préludes für Klavier und Sopran von Ella Adaiewsky mit Andrea Rucli. Ein Programm mit vier Uraufführungen, die im Auftrag der Swiss Chamber Concerts komponiert wurden, nahm sie im SRF Zürich an der Seite von Jürg Dähler und Gilles Vonsattel auf. 2023 erscheint bei Hänssler Classics ihre neueste Einspielung mit Orchesterliedern von Grete von Zieritz.

Seit 2023 ist Sophie Klußmann Dozentin an der Universität der Künste Berlin.


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